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Interview Restaurierung eines Stadthauses

HOLZBAU WEISS plante, konzeptionierte, managte und realisierte die umfassende Restaurierung und Modernisierung eines denkmalgeschützten Stadthauses incl. Um- und Ausbau – vom Keller bis zum Dach. Urs Weiß dazu im Interview im Juli 2024 über die Baumaßnahme:

 

Was war das Ziel des Bauvorhabens?

Das primäre Ziel des Bauvorhabens und der Bauträgerschaft war es, die alteingesessene Wirtschaft und Weinstube zu erhalten und gleichzeitig einen neuen Look zu geben. Die beiden Haushälften wurden zusammen erworben und waren – bevor es mit den Wohnungsplanungen begann, nicht miteinander verbunden. In den ersten beiden Etagen der Haushälften waren bereits Wohnungen, die jedoch stark renovierungsbedürftig und klein geschnitten waren. Der Dachstuhl war nicht ausgebaut und das Dach dementsprechend nicht gedämmt.

Was war die besondere Herausforderung für die Baumaßnahme?

Besondere Herausforderungen waren zum einen die nicht vorhandene Symmetrie des Gebäudes, was zu Herausforderungen beim Innenausbau wie Türen, Böden und Wandverkleidungen führte. Zum anderen war es vor dem Umbau im rechten Teil des Hauses nur möglich, die oberen Etagen über eine Treppe, die sich im Erdgeschoss der Wirtschaft befand, zu erreichen. Um die Mieter nicht jedes Mal durch die Gastronomie schicken zu müssen, mussten die beiden Haushälften miteinander durch das Treppenhaus im linken Teil verbunden werden. Durchbrüche wurden geschaffen, was zu statischen Herausforderungen führte.

Inwieweit musste Rücksicht genommen werden auf den Originalzustand, was sollte erhalten werden?

Die Fassade der beiden Stadthäuser durfte nicht optisch verändert werden, sprich es durfte auch keine Dämmung an Außenwände angebracht werden. Lediglich ein neuer Anstrich mit Farbgebung waren erlaubt. Die Dachplatten wurden ebenfalls vorgegeben: eine traditionelle Biberschwanzdeckung. Die Erhaltung des ursprünglichen Bodenbelags war der Bauherrschaft außerdem sehr wichtig. Dazu hat HOLZBAU WEISS an fehlenden Stellen den Bretterboden authentisch angepasst. In der alteingesessenen Wirtschaft wurde die Stube im Originalzustand erhalten, lediglich die Wände wurden gesäubert und Decken und Wandmalereien restauriert.

Was sollte verbessert werden?

Die energetische Isolierung des Dachstuhls wurde verbessert bzw. erstmalig angebracht. Außerdem wurde die Aufteilung und Gestaltung der Gastronomie komplett neu gestaltet. Toiletten wurden im Keller untergebracht, ein kleiner Anbau mit Satteldach, um die Küche zu erweitern, wurde von HOLZBAU WEISS aufgerichtet und natürlich wurden die neuen Wohnungen so großzügig und hell wie möglich geplant.

Welche Richtlinien und Vorgaben hinsichtlich z.B. des Denkmalschutzes mussten beachtet werden?

Kein zu hoher Dachaufbau war möglich, die Biberschwanzdacheindeckung, und die Gaubenform und deren Größe waren vorgegeben.

Wie wird das Haus jetzt genutzt?

Die Wirtschaft im Erdgeschoss blieb und wurde vergrößert. Die beiden Haushälften wurden verbunden und durch ein zentrales Treppenhaus begehbar gemacht. Der Gastronomie wurde ein kleiner Außenbereich geschaffen.

Welche Freiräume konnten genutzt werden in der Gestaltung des Innenraums?

In der Gestaltung des Innenraums gab es keine Einschränkungen.

Welche Baustoffe wurden verwendet?

Holzweichfaserdämmung, Fichtenholz, Schalldämmung mit Ziegelbacksteinen, Gipsfaserplatten, Stieltüren, …

Welche Gewerke waren beteiligt?

Holzbau, Sanitär, Maler, Treppenbauer, Elektriker, Metallbauer, Küchenbauer, Schreiner, Bodenleger, Fliesenleger

Wie lange war die Bauzeit?

Die Bauzeit betrug ca. 2 Jahre.

Das Haus liegt in der Innenstadt, welche Herausforderungen waren bei der Einrichtung der Baustelle zu bewältigen?

Die Zufahrt in den engen Gassen, der Kranstellplatz, die Berücksichtigung nachbarschaftlicher Interessen.

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